Willkommen im Rätischen Dreieck

Als Terra Raetica (rätisches Land) bezeichnete man zur Zeit der Römer die kulturelle Gemeinschaft mehrer Völker des Alpenraumes.

Heute gewinnt die Terra Raetica ein neues Gewicht: die Regionen im Dreiländereck Österreich, Schweiz, Italien rücken wieder näher zusammen. Am 19.12.2007 haben die Landeshauptleute von Tirol und Südtirol und der Graubünder Regierungsrat in einem feierlichen Akt die Gründung des Interreg Rates Terra Raetica beschlossen. Die Zielsetzung sei eine verstärkte grenzüberschreitende Kooperation mit einem einzigen gemeinsamen Management durch den Interreg-Rat und mit einer stärkeren Verzahnung der Interreg-Projekte zwischen den beteiligten Regionen bzw. Ländern.

 


STAMPARIA STRADA, SONDERAUSSTELLUNG 2014

''ferm tabac!'' Volks- und Blasmusik im Unterengadin

Die Sonderausstellung 2014 der Stamparia Strada ist eine Hommage an die Instrumentalmusik des Unterengadins – die „musica populara“ und „musica instrumentala“ –, an ihre Komponisten, Stücke und Interpreten von den Anfängen bis heute.

 

Was wäre das Engadin ohne seine Berge, Seen, Arvenwälder – und ohne seine Instrumentalmusik?! Seit dem 19. Jahrhundert gehört sie zu den wichtigsten Identifikations-, Kultur- und Exportgütern des Tales. Ihren Ursprung hat die Instrumentalmusik im Unterengadin, mit legendären Gründern wie dem blinden Geigenvirtuosen Franz Josef „Fränzli“ Waser. Dank der Hingabe zahlreicher Engadiner Musiker haben sich im Laufe der Jahrzehnte die „musica instrumentala“, anfänglich als reine Marschmusik, sowie die „musica populara“, umgangssprachlich als Volksmusik bezeichnet, fest etabliert. Klangfarbe, Stil und Funktion dieser beiden Richtungen haben sich dabei stetig verändert und gegenseitig befruchtet. Heute existieren mehrere charakteristische Familienformationen und Orchester, welche mit ihren Auftritten im In- und Ausland für Furore sorgen.

 

Die Vielfalt sowie die gegenseitigen Beeinflussungen dieser beiden Musikrichtungen präsentiert die Stamparia Strada in ihrer kleinen, aber feinen diesjährigen Sonderausstellung.

 

Hörbeispiele

Die Besucher der Sonderausstellung unternehmen anhand von zehn Hörbeispielen eine akustische Zeitreise zu wichtigen Musikstücken der Engadiner Instrumentalmusik mit Fokus auf das untere Unterengadin. Fotografien, Originalpartituren und historische Musikinstrumente sowie Texte von ausgewiesenen Kennern der Engadiner Musik ermöglichen eine vertiefte Auseinandersetzung mit der Kulturgeschichte und Bedeutung der „musica populara ed in-strumentala d‘Engiadina“.

 

Wer war „Fränzli“ Waser?

Franz Josef Waser, „Fränzli“ genannt, wurde 1857 in Tschlin geboren. Er war von klein auf blind. Aber sein ganz spezielles Musiktalent hat ihm das Tor des Lebens geöffnet. Immer wieder nahm in sein Vater zu Konzerten des Kurorchesters St. Moritz mit. Dabei nahm „Fränzli“ viele Melodien in sich auf, welche ihn sein Leben lang begleiteten und ihm die Leitung einer erfolgreichen Musikgruppe erlaubten.

 

Fränzlis da Tschlin

Um 1960 formierten sich die Geschwister Janett aus Tschlin zu einer Familienkapelle. Zu jener älteren Generation kamen vier Janett-Neffen hinzu. Sie bildeten nach der Generationenablösung zusammen mit den Brüdern Nott und Flurin Caviezel während rund 15 Jahren die Tanzmusikgruppe „Janett/Caviezel“. Parallel dazu haben sie die heute wohl berühmteste Engadiner Musikgruppe, die „Fränzlis da Tschlin“ gegründet, die seit 1990 fast ausschliesslich konzertant im In- und Ausland auftritt. Von den „Fränzlis da Tschlin“ ist die Polka „Joseph“ zu hören, eine Liveaufnahme von 2008.

 

Attraktive Darstellung der Musikentwicklung

Auf einem grossen, reich bebilderten Zeitstrahl zeigt die Stamparia Strada Meilensteine sowie ausgewählte Charakterköpfe, Musikformationen und Orchester der Unterengadiner Instrumentalmusik seit 1850. Diese sind in den Kontext ausgewählter internationaler und nationaler, kultureller, ökonomischer und politischer Ereignisse eingebettet.

 

Mehrere Original-Instrumente, Notenskizzen von Domenic Janett  und Notenbücher von Rico Falett ergänzen die Ausstellung. Eine bebilderte Ausstellungsbroschüre beschreibt die 150-jährige Entwicklung der beiden Musikrichtungen auf Deutsch und Romanisch. Aktuelle CDs werden zum Verkauf angeboten

 

 

Für weitere Informationen wenden sich Medienschaffende bitte an die Kuratorin
Dr. Alexandra Könz, akoenz@exposiziuns.ch, 076 565 00 26, oder an 

Duri Janett, duri.janett@oekk.ch, 079 369 00 25.

 

 
Pressetext und Bilder zum Download unter www.stamparia.ch:
Deutsch 
News 
Mai 2014
 

 

Buchdruckmuseum Stamparia 
Stradun
7558 Strada

www.stamparia.ch

 

 

Öffnungszeiten:

Mai bis Oktober Samstag 15 - 17 
Juli und August zusätzlich Donnerstag 15 - 17

Andere Termine nach Vereinbarung (+41 81 866 32 24)

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